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Kunst Meran Merano Arte

Verantwortlicher Autor: Carlo Marino Rom/Meran, 20.01.2022, 16:21 Uhr
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Rom/Meran [ENA] Am 20. Januar wurde die virtuelle Jahrespressekonferenz zum Programm 2022 von Kunst Meran Merano Arte abgehalten. Sie bot die Gelegenheit, die im Jahr 2021 durchgeführten Aktivitäten Revue passieren zu lassen und einen Ausblick auf das diesjährige Programm zu geben. Kunst Meran Merano Arte beschreitet im Jahr 2022 weiterhin den Weg, sein Programm fern einer strikten Unterscheidung zwischen lokalen und

internationalen, jungen und reifen sowie vertrauten und weniger vertrauten künstlerischen Positionen zu gestalten, und sucht dabei die enge Zusammenarbeit mit Künstler*innen. Nicht selten führt eine solche Zusammenarbeit dazu, das Werk einer anderen Künstlerpersönlichkeit zu beleuchten oder gar neu zu bewerten. Dies ist bei der ersten Ausstellung des Jahres mit dem Titel Lichtpausen, lückenhaft (kuratiert von Ursula Schnitzer) der Fall, zu der Elisabeth Hölzl eingeladen wurde, das Werk von Gina Klaber Thusek sowie ihr eigenes Werk künstlerisch zu untersuchen. Durch diese Vermengung zweier Retrospektiven ist ein unerwartetes Ganzes entstanden, das beide Oeuvres in ein neues Licht taucht.

Gina Klaber Thusek ist ein hervorragendes Beispiel für ein artists' artist, also für eine Künstler*in, die von anderen Künstler*innen sehr geschätzt wird. Elisabeth Hölzl gewährt wiederum einen künstlerischen Blick auf ihr eigenes Werk sowie auch auf das von Klaber Thusek und eröffnet dadurch Fragen zur Werkentwicklung oder zum Umgang mit dem Material und dem Medium. KUNST MERAN ist darum bemüht, die Kunst- und Kulturgeschichte kontinuierlich fortzuschreiben und sie um fehlende Narrative – häufig weibliche Narrative – zu ergänzen. Gefolgt wird diese Ausstellung von der Gruppenschau TOGETHER – Interact, Interplay, Interfere (kuratiert von Judith Waldmann), welche dem Thema Gemeinschaft gewidmet ist und aufzeigt, dass das Interesse

seitens der Kunst an der Gesellschaft und ihren Bedingungen ein beständiges und ein zentrales ist. Die Ausstellung wird ein wunderbares Zeugnis dafür sein, dass sich Kunst oft weit weniger durch die Ermöglichung von passivem und kontemplativem Wahrnehmen charakterisiert als vielmehr durch aktives Erleben. So wird diese Ausstellung auch ein gutes Beispiel dafür sein, die strikte Trennung zwischen künstlerischer, kuratorischer und vermittlerischer Arbeit abzubauen.

Den Programmabschluss bildet die Ausstellung Turning Pain into Power (kuratiert von Judith Waldmann), die sich der Beschäftigung mit gesellschaftskritischen Themen verschrieben hat. Allen künstlerischen Positionen ist gemein, eine künstlerische Strategie entwickelt und verfolgt zu haben, um gesellschaftliche Ungleichheiten nicht nur aufzuzeigen, sondern ihnen auch etwas entgegenzusetzen.

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